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Neue Arbeitsformen

Unsere Arbeitsformen wurden in den letzten eineinhalb Jahren spürbar verändert. Daniel Stocker, Head of Research bei JLL Schweiz, gab «Fokus Unternehmerguide» Auskünfte zu den wandelnden Bedürfnissen von Büronutzern.

September 30, 2021

Spätestens seit der Coronakrise ist das Homeoffice allgegenwärtig. Diese Zunahme geht aber nicht mit einer Reduktion von Büroflächen einher und verdrängt dementsprechend auch nicht das «klassische» Büro. Die Immobilienbranche erlitt durch die Coronapandemie zwar einen kurzfristig abrupten Einbruch der Nachfrage, mittlerweile hat sie sich aber erholt und Unternehmende suchen wieder nach Büroräumen.

«Das Büro bleibt das Zentrum des Ökosystems Arbeit. Es stärkt die Zusammenarbeit, treibt Innovationen voran, stärkt die Unternehmenskultur und ermöglicht die beruflichen Entwicklungen», erklärt Daniel Stocker, Head of Research bei JLL Schweiz. 

«Es gilt, darauf zu achten, dass sich die Mitarbeitenden im Büro sicher fühlen und Wert auf das mentale und soziale Wohlbefinden gelegt wird.»

Daniel Stocker, Head of Research, JLL Schweiz
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Flächennutzung wird angepasst

Was sich verändern wird, ist nicht die Bürofläche, sondern vielmehr deren Nutzung: «Viele Unternehmen beschäftigen sich aktuell mit der Frage, für welche Art von Arbeiten man im Büro zusammenkommt und wie dieses optimalerweise aussehen soll», führt Stocker aus. Es werde damit gerechnet, dass Gemeinschaftsflächen, Sitzungszimmern und dergleichen zukünftig einen höheren Stellenwert beigemessen wird und entsprechend Flächen anders aufgeteilt werden. Dies gründet in einem Wandel der Büro-Arbeitsformen, der durch die Pandemie schneller als geplant eingetreten ist: «Gewisse Trends haben sich zweifellos beschleunigt. Angestellte werden vermehrt in den Genuss von hybriden Arbeitsformen kommen und Homeoffice flexibler anwenden können als vor dem Ausbruch der Pandemie.»

Wert legen auf soziales Wohlbefinden

Für Immobilienunternehmer:innen, ist in dieser Hinsicht wichtig, sich für die Kundschaft – in diesem Fall Büromietenden – marktgerecht zu positionieren. Das heisst, flexibel nutzbare Flächen wie grosse Sitzungszimmer oder Veranstaltungsräume anzubieten. Von Vorteil ist auch ein Platzangebot für befristet tätige Gruppen. Daniel Stocker ergänzt: «Büros sollten auf jeden Fall den neuesten technologischen Anforderungen gerecht werden, unterteilbar sein und eine Arbeitsatmosphäre erlauben, in der sich Mitarbeitende wohlfühlen.» Dies ist wichtig, weil Menschen das Büro nicht zuletzt auch aus sozialen Gründen schätzen, um ihre Kolleg:innen zu treffen und sich auszutauschen. Nach der Abschaffung der Homeofficepflicht sind entsprechend viele wieder ins Büro zurückgekehrt. Um diese Rückkehr problemlos zu gestalten, wurde auch Anspruch an die Immobilien erhoben. «Es gilt, darauf zu achten, dass sich die Mitarbeitenden im Büro sicher fühlen und Wert auf das mentale und soziale Wohlbefinden gelegt wird», so Stocker.

Auch künftig lässt sich keine Reduktion von Büroflächen oder eine Abnahme der Nachfrage vermuten: «Die veränderten Arbeitsformen reduzieren den Flächenbedarf zwar leicht, das Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum wird ein Teil davon jedoch wieder auffangen.»

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